Contendro‘s Deern ist eine typische Tochter des Holsteiner Hengstes Contendro. Dynamisch, immer voll bei der Sache, dabei rittig und gut im Handling. Sie ist im PHS aufgenommen und hat hoch erfolgreiche Nachzucht. So ist ihre Tochter Curly Sue von Cornet Obolensky bereits S erfolgreich und ihr Sohn Lord Contendro von Lord Z wurde in Vechta gekört. Sie entstammt dem Hannoverschen Stamm der Nogalte, einen der erfolgreichsten Springstämme in Hannover. Allein aus der Mutter von Contendro’s Deern enstammt nicht nur das olympische Siegerpferd Esprit FRH, und sondern mit For Fantasie, Chelsy und Figo drei weitere S erfolgreiche Springpferde.
Vater Contendro war 1999 Prämienhengst in Holstein und gewann ein Jahr später in Adelheidsdorf seine HLP. Mit einem Ergebnis 147,29 Punkten entschied er souverän auch den Springindex für sich. 2001 platzierte er sich beim Holsteiner Reitpferdechampionat vorn und wurde für das Bundeschampionat nominiert. Die starke züchterische Beanspruchung ließ nur einen sehr dosierten Sporteinsatz zu. Doch wo Contendro I auftrat war er hoch erfolgreich. Der Vater Contender hat seinen Platz unter den Top Ten der weltbesten Springvererber längst sicher. Aus der Mutter Bravo stammt der gekörte und 2001 viel zu früh eingegangene Caretano Z (v. Caretino), 1997 Vizebundeschampion, 1999 Weltmeister der 7j. Springpferde und anschließend u.a. im Weltcup-Finale von Göteborg/SWE platziert. 2003 brachte Bravo mit Contendro II ihren dritten gekörten Sohn. Aus der Großmutter Ofarim stammen der gekörte und für den Nürnberger Burg-Pokal qualifizierte Conteur (v. Contender). Ihre Tochter Evita XII (v. Reichsgraf) brachte den gekörten und in den USA erfolgreichen Caballo (v. Coriano). Contendro I ist Aushängeschild des berühmten Holsteiner Leistungsstammes 104 a.1
Contendro firmiert aktuell als einer der jüngeren Hengste unter den Top Ten sowohl der weltbesten Spring- als auch der weltbesten Vielseitigkkeitsvererber. Seine Nachkommen sorgen rund um den Globus für Schlagzeilen. Codex One gewann die Großen Preise von Aachen und Valkenswaard/NED und stand im Deutschen WM-Team. Callahan holte Einzelgold bei den Asia-Games. Comtessa siegte in den Großen Preisen von Mannheim und Bad Oeynhausen, Tabea in dem Großen Preis von Braunschweig. Cheeky Calimbo war in der CIC***-Prüfung von Luhmühlen nicht zu schlagen. FRH Corrida wurde Vielseitigkeits-Bundeschampioness. Weitere erfolgreiche Sportnachkommen: Caballito, Hello Annie, Conthendrix, Campbel, Holiday by Solitour, Constantin B etc.2
Contendro’s Deerns Mutter, die Stute Fürstin, trägt den Titel hannoversche Leistungstute Springen. Fürstin stand zunächst bei Dr. Klatt in Wietze in der Zucht und war erst ab siebenjährig unter ihrem Sportnamen Flotte Deern mit Frank Johannsen bis S-Springen erfolgreich. „Mit Eiger brachte sie einerseits das internationale Springpferd Esprit FRH/Lars Nieberg (u.a. Olympiasieger in der Mannschaft 2000 und WM Gold Mannschaft 1998) und nach der Sportkarriere dessen gekörten Vollbruder Emilia-Esprit (PB Hess.), ferner mit For Pleasure das erfolgreiche Springpferd For Fantasie/Frank Martin. Über ihre Tochter Stakkato's Deern (v. Stakkato) ist sie Großmutter der bekannten Hengste Aga Khan Z (v. Acorado I; Gestüt Zangersheide) und Canstakko (v. Canturo; Sta tion Hell, Klein Offenseth) .
Fürstins Vater Fürst Ferdinand war Vollbruder der internationalen Springpferde Fair Play (BEL), Faustus und Funchal (beide mit Hendrik Snoek). Fürst Ferdinand begann seine Hengstlaufbahn auf dem Gut Berl der Familie Snoek in Westfalen. Fünfjährig war er bereits M-Sieger, dann wechselte er zu den Brüdern Schockemöhle nach Mühlen, die ihn 1974 und 1975 als Leihhengst dem Landgestüt Celle für die Station Badbergen zur Verfügung stellten. Mitte der 70er-Jahre ging er dann als einer der Pioniere der Zangersheider Leistungszucht nach Belgien. Mit Fernal und Fürst Ferdi (PB Oldbg.) stellte er zwei gekörte Söhne.
Die Urgrossmutter Domina Z lieferte im Gestüt Zangersheide 1980 mit Alme Z den gekörten Hengst Angelo Z. Er war einige Jahre Landbeschäler in Marbach, wo er aber auf der nur bedingt zu ihm passenden Württemberger Stutengrundlage nur wenig bewirken konnte. Als älterer Hengst kam er ab 1996 bei Familie Münch im westfälischen Datteln zum Einsatz, wo er noch einige Nachkommen lieferte. Domina‘s Vater, der reinerbig dunkle Don Carlos war nicht ohne Eigensinn, sowohl im Umgang als auch unter dem Reiter. Dass seine Nachkommen nicht ganz einfach und nicht selten gallig im Sprunggelenk waren, wurde bald bekannt . Sie fielen ihren Reitern nicht in den Schoß, sondern forderten Geduld und Können. Dafür dankten sie mit meist erstaunlichen Leistungen. Don Carlos stand von 1966 bis 1981 ausschließlich in Großenwörden, und noch lange nach seinem Tode haben ihn Züchter dank größerer TG-Spermareserven genutzt. Sein bekanntester Nachkomme im Springsport war das Verdener Auktionspferd Diavolo 4/Peter Schmitz, aber auch Pferde wie Daniela 79/Klaus Reinacher oder Day Dream/fhomas Bar teis u. a. m. sorgten für Furore. Bereits im ersten Jahrgang stellte Don Carlos mit Don Camillo und Donkosak zwei gekörte Söhne. Don Camillo, der in diesem Stamm ebenfalls eine Rolle spielt, kam im Hamburger Gebiet zum Einsatz, wo er manches gute Springpferd und u. a. auch die Mutter des erstklassigen Schimmelhengstes Ile de Bourbon zeugte. Don Camillos Kinder waren öfter mal etwas heiße Öfen konnten aber springen. Bedeutend wurden auch die Söhne Dorian, Dynamo und Don Juan, die ein Synonym für Springleistung waren. Mit Drosselklang I und II kamen zwei hoffnungsvolle Söhne, "aus dem Eis", denn beide waren via TG Sperma entstanden.
Auch der Rapphengst Domspatz in vierter Generation war ein Inbegriff für leistungsbereite. vermögende und treue Springpferde mit oftmals diffiziler Typausprägung und Schwächen im Hinterbein. Domspatz wirkte zunächst von 1956 bis 1961 in GroBenwörden, dann von 1962 bis 1967 in Kehdingen und schließlich von 1968 bis zu seinem Tode 1978 hoch begehrt in Splietau . Seine Söhne Domino, Domschatz und Don Rudolpho (alias Dux 1) standen in Privatbesitz und waren jeweils bis Klasse S erfolgreich.
In fünfter Generation steht Amateur, jener legendäre Schimmelhengst, der nach Zeitzeugenaussagen seiner Zeit 30 Jahre voraus war, und der sich später als Muttervater der heldenhaften Vererber Agram und Gotthard, die beide seine Schimmelfarbe trugen, unauslöschlich in die Annalen der hannoverschen Zucht einschreiben sollte. Es gibt nicht wenige Züchter, die den Wert eines Hannoveraner Pferdes vom Gehalt an Amateur Blut in dessen Pedigree abhängig machen . Amateur hat von 1925 bis 1944 in Großenwörden gewirkt und unschätzbare Dienste für die hannoversche Zucht geleistet“ 3.
1 [PDF]HENGSTE 2009 - Zuchthof Klatte
sportpferde-klatte.de/DownloadCenter/Kataloge/Katalog09.pdf
2 Contendro Iwww.gestuet-famos.de/index.php?id=12
3 Claus Schridde “Familienbande, Sieg mei Sachse, sieg” in Züchterforum 6 /2015; Seite 42 -46